Ein Magazin im Takt
Von Volker Stennei
Wir feiern Geburtstag: In diesem Jahr vor 20 Jahren erschien die erste Ausgabe unseres Wochenmagazins MonTakt. Eine Geschichte von Rabatten, Angeboten und Unterhaltung.
Coupons boten Rabatte
Das Couponing schwappte Anfang der Nullerjahre aus Amerika nach Deutschland herüber. Es ist heute kaum noch vorstellbar, dass bis zum Jahr 2001 in Deutschland Preisnachlässe von mehr als 3 Prozent gesetzlich verboten waren. Das galt auch für unentgeltliche Zugaben. Das Paar Socken beim Kauf eines Anzuges als nette Geste des Händlers – verboten.
2001 schaffte der Deutsche Bundestag die Zugabeverordnung aus dem Jahr 1935 ab und strich das Rabattgesetz. Das klingt staubtrocken, eröffnete aber Händlern und Dienstleistern völlig neue Möglichkeiten der Kundenbindung und -ansprache.
Coupons waren das Mittel der Wahl zum Start: Händler lockten mit besonderen Rabatten auf einzelne Artikel oder belohnten Treue mit besonderen, kostenlosen Dienstleistungen. Und diese Anreize mussten die Kunden erreichen.
Wöchentlich erscheinendes Magazin
Nur zur Einordnung: Das iPhone war noch nicht erfunden, Apps vielleicht schon bei Steve Jobs als Vision vorhanden. In der Lebenswirklichkeit der Menschen aber eben noch unvorstellbar. Es brauchte Papier, eine massenhafte Verbreitung der Angebote – die Geburtsstunde des MonTakt hatte geschlagen. Am Montag, dem 27. Januar 2003, produzierte der Verlag Rubens zum ersten Mal das dann wöchentlich erscheinende Montags-Magazin „MonTakt“ mit tollen Angeboten zum Ausschneiden und einer Verteilung an alle Abonnenten des Hellweger Anzeigers, der Ruhr Nachrichten und zusätzlich an alle Nicht-Zeitungshaushalte. Im Namen „MonTakt“ verbirgt sich übrigens „Montags im Takt“, also immer wieder, jede Woche aufs Neue.
Mit einem Werbeträger jeden Haushalt erreichen
Werbeagenturen mussten wir damals immer MonTakt buchstabieren. Es gab die lustigsten Schreibweisen von Auftraggebern. Den Montag als Erscheinungstag hatten wir ausgewählt, weil die Woche mit guten Nachrichten für die Verbraucher beginnen sollte. Händler und Dienstleister aus Unna, Kamen, Bergkamen, Fröndenberg und Holzwickede waren vom Produkt begeistert. Anfängliche Ängste vor fortlaufenden Rabattschlachten waren schnell verflogen. Schon nach wenigen Wochen war das neue Produkt im Markt etabliert.
Aber anders als in Amerika, wo im Jahr 2005 über 80 Prozent aller Verbraucher Coupons regelmäßig nutzten, setzte sich diese Form der Kundenbindung in Deutschland nicht wirklich durch. Dem MonTakt war das egal. Im Gegenteil: Er mauserte sich schnell zu einem wichtigen Werbeträger in der Region. Die Anzahl der Prospekte wuchs, der redaktionelle Teil änderte sich. Aus dem Start in die Woche wurde schon bald das samstäglich erscheinende Wochenmagazin mit einer Auflage von 96.500 Exemplaren, das unsere fleißigen Boten bei Wind und Wetter an alle Haushalte im Verbreitungsgebiet verteilten. Wir haben damals diskutiert, ob wir den Namen von MonTakt in SamTakt verändern sollten. Wir haben uns schnell dagegen entschieden, denn der MonTakt war längst ein unverwechselbarer Markenname geworden.
100 Millionen Exemplare in 20 Jahren
In enger Absprache mit unseren Werbekunden und eng am Puls des Verbrauchers änderte der MonTakt im Laufe der Zeit mehrfach sein inhaltliches Konzept. Eines hat er stets beibehalten: das handliche Format. Über 100 Millionen Exemplare haben wir in den vergangenen 20 Jahren produzieren dürfen – weil Sie, liebe Leserinnen und Leser, uns die Treue halten und Händler sowie Dienstleister als Auftraggeber tolle Partner waren und sind.